Die Fleischerei Holzapfel hat es trotz rechtskräftigen Insolvenzplans leider nicht geschafft. Bei steigenden Kosten für Ware, Energie und Personal und Mitte des Jahres einbrechenden Umsätzen, welche vor allem auf Kaufzurückhaltung der Kunden und Personalmangel zurückzuführen sind, war eine Fortführung des operativen Geschäftsbetriebes nur noch unter Verlusten möglich. Daher hat das Unternehmen im Juli 2024 beschlossen, den Geschäftsbetrieb nicht fortzuführen und die Aufhebung der Eigenverwaltung zu beantragen. Daraufhin ist Rechtsanwalt Marcello Di Stefano zum Insolvenzverwalter bestellt worden. Produktion und Filialen müssen in der Folge nun nach Ausproduktion mit Abschluss de Monats August 2024 geschlossen werden. Der Insolvenzverwalter verhandelt mit verschiedenen Interessenten über die Übernahme mehrerer Filialen.
Das Amtsgericht Mühlhausen unter Vorsitz von Frau Richterin Fischer-Krieg hatte mit Beschluss vom 08.05.2024 den Insolvenzplan im Eigenverwaltungsverfahren des in der Region bekannten Fleischproduzenten und -filialisten Holzapfel bestätigt. Zuvor hatten die im Abstimmungstermin anwesenden Gläubiger den von Rechtsanwalt Philipp Brück mündlich erläuterten Insolvenzplan einstimmig angenommen.
Nachdem die Fleischerei Holzapfel Thüringer Fleisch- und Wurstwaren GmbH im Juni 2023 einen Insolvenzantrag gestellt hatte, war das Eigenverwaltungsverfahren angeordnet und DiLigens-Partner Marcello Di Stefano, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, zum Sachwalter bestellt worden.
Der traditionsreiche, im Jahr 1815 gegründete Fleischereibetrieb Holzapfel unterhält, neben seinem modern ausgestatteten Produktionsstandort in Oldisleben, acht Filialen in der Region und beschäftigt rund 85 Mitarbeiter. Der Betrieb, der regional und überregional einen hervorragenden Ruf genießt, wurde im Verlauf des Verfahrens zunächst erfolgreich fortgeführt. Im Rahmen der Fortführung konnten diverse Sanierungsmaßnahmen realisiert werden, so u.a. eine Anpassung der Preise an die Kostenrealität sowie die strategische Erweiterung des Vertriebs, welcher bis dato auf die Belieferung der eigenen Filialen fokussiert war, auf Gastronomie und Handel. Am Ende hat das leider alles nicht gereicht.